Neues DFG-Schwerpunktprogramm „Tropische Klimavariabilität und Korallenriffe“

Die Koordination des interdisziplinären Programmes übernehmen MARUM und Uni Kiel.

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) richtet ein Schwerpunktprogramm zum Thema „Tropische Klimavariabilität und Korallenriffe. Von der Vergangenheit in die Zukunft - Ein Blick auf aktuelle Änderungsraten in ultrahoher Auflösung“ ein. Koordinator des neuen Programms ist Thomas Felis vom MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften an der Universität Bremen. In einer zweiten Programmphase wird Miriam Pfeiffer von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU/Kiel Marine Science) die Koordination übernehmen. Der Verbund ist eines von 14 neu eingerichteten Schwerpunktprogrammen für das Jahr 2021, die für zunächst drei Jahre mit insgesamt rund 85 Millionen Euro gefördert werden.

Das bewilligte Schwerpunktprogramm beschäftigt sich mit den Auswirkungen der Erderwärmung auf die Klimavariabilität der Tropen und das Ökosystem Korallenriff. Das Programm geht gesellschaftlich relevanten Fragestellungen, wie der Stabilität tropischer Riffgesellschaften und den Folgen von Klimaextremen für tropische Inselnationen und Länder, nach. Hier kommt dem immer häufigeren Auftreten der sogenannten Korallenbleiche sowie Hitzewellen, Dürren und Wirbelstürmen eine besondere Bedeutung zu. Ziel ist es, Klima- und Umweltveränderungen im Zuge der gegenwärtigen Erwärmung und in Warmphasen der Vergangenheit zu quantifizieren. So soll ein wissenschaftlicher Rahmen für ein effektives Klima-Ökosystem-Management und das Entwickeln von Handlungsstrategien bereitgestellt werden.

Das Nutzen der Kalkskelette tropischer Korallen als Klima- und Umweltarchiv ist ein wichtiges Element der Paläoklima- und Paläoumweltforschung. Darauf aufbauend wird das Programm innovative analytische Methoden zum Erlangen ultrahochaufgelöster Informationen anwenden, um präzise datierte Änderungsraten in monatlicher bis wöchentlicher Auflösung zu erhalten. Die Kombination dieser analytischen Ergebnisse mit innovativen statistischen Methoden, der Erdsystemmodellierung und beobachteten Ökosystemreaktionen werden zu verlässlicheren Projektionen der Klima- und Umweltvariabilität der Tropen und des Ökosystems Korallenriff führen.

Das stark interdisziplinär ausgerichtete Schwerpunktprogramm wird die Expertise mehrerer Wissenschaftsstandorte der Klima-, Umwelt-, und Ökosystemforschung in Deutschland nachhaltig bündeln.

Korallenriff unter Wasser
© MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen, T.Felis

Korallenriffe, wie dieses im Roten Meer, stehen im Fokus des neuen DFG-Schwerpunktprogramms „Tropische Klimavariabilität und Korallenriffe“.

Thomas Felis
Miriam Pfeiffer

Thomas Felis (MARUM) wird die Koordination des neuen DFG-Schwerpunktprogramms übernehmen. Ab der zweiten Programmphase übernimmt dies Miriam Pfeiffer (Christian-Albrechts-Universität zu Kiel). 

Aktueller Beitrag über Miriam Pfeiffers Forschung:

Taucherin unter Wasser

Seit Mitte des 19. Jahrhunderts gibt es Aufzeichnungen über die Meerwassertemperatur. Die in Korallen gespeicherten Klimadaten reichen sehr viel weiter zurück. Sie helfen dabei, aktuelle Extremwetterphänomene wie die anhaltende Trockenheit in Australien zu verstehen.

Über Kiel Marine Science (KMS)

Kiel Marine Science (KMS) ist das Zentrum für interdisziplinäre Meereswissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU). KMS bildet die organisatorische Einheit für alle natur-, geistes- und sozialwissenschaftlich arbeitenden Forscherinnen und Forscher, die sich mit den Meeren, Küsten und den Einfluss auf die Menschheit beschäftigen. Die Expertise der Gruppen kommt beispielsweise aus den Bereichen der Klimaforschung, der Küstenforschung, der Physikalischen Chemie, der Botanik, aus der Mikrobiologie, der Mathematik, der Informatik, der Ökonomie oder aus den Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften. Insgesamt umfasst KMS über 70 Arbeitsgruppen an sieben Fakultäten und aus über 26 Instituten. Gemeinsam mit Akteuren außerhalb der Wissenschaft arbeiten sie weltweit und transdisziplinär an Lösungen für eine nachhaltige Nutzung und den Schutz des Ozeans.

Wissenschaftlicher Kontakt MARUM:

Dr. Thomas Felis
MARUM – Zentrum für Marine Umweltwissenschaften, Universität Bremen
tfelis@marum.de
0421/ 218-65751

Wissenschaftlicher Kontakt: Uni Kiel

Prof. Dr. Miriam Pfeiffer
Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU)
miriam.pfeiffer@ifg.uni-kiel.de
www.palaeontologie.ifg.uni-kiel.de/...

Pressekontakt:

Friederike Balzereit
Wissenschaftskommunikation | Öffentlichkeitsarbeit | Kiel Marine Sciences (KMS) | Future Ocean Netzwerk